Landtagsvertreter vom Bündnis 90/Die Grünen besuchten im Rahmen ihrer Klausurtagung vom 08.-10. Januar 2013 die Kurstadt Bad Mergentheim. Die hierbei geplanten Besuche vor Ort unternahm der grüne AK für Gesundheit und Soziales bei den Caritas-Seniorenwohngemeinschaften in Lauda-Königshofen. Hier leben bis zu zwölf ältere Menschen zusammen, jeder hat ein Einzelzimmer mit eigenem Bad. Der Caritasverband im Tauberkreis e.V. vermietet die Räume. „Die Senioren haben die freie Wahlmöglichkeit der ambulanten Pflegedienste auf dem Markt“, erklärte die Koordinatorin der Senioren-WGs beim Caritasverband, Beate Maier, einen Grundsatz. Gleichwohl bietet der Verband mit seinen sozialen Diensten den Mietern eine gewisse Sicherheit, falls weitere Hilfen nötig werden.
Hintergrund für den Vorort-Termin in Lauda-Königshofen ist die Modernisierung geltenden Heimrechts des Landes Baden-Württemberg. Im vergangenen Spätsommer legte das Sozialministerium die Eckpunkte für ein neues Wohn-, Pflege- und Teilhabegesetz vor. Dieses ist nun auf dem Weg in Richtung Verabschiedung. Alleine der Titel verspricht viel: Gesetz für unterstützende Wohnformen, Teilhabe und Pflege – kurz WTPG. „Ziel des Gesetzes ist es für uns, die Teilhabe und Selbstorganisation der Menschen in Pflege- und Behinderteneinrichtungen zu fördern sowie die Bildung gemeinschaftlicher, auch selbstorganisierter Wohnformen älterer, behinderter und pflegebedürftiger Menschen zu unterstützen“, betonte Leonie Dirks, Parlamentarische Beraterin der Grünen.
Bisher gebe es im Heimrecht nur schwarz oder weiß – Versorgung zuhause oder im Pflegeheim. Aber viele Senioren brauchten genau eine Form dazwischen, weil sie zwar etwas Hilfe und Betreuung benötigten, aber zu selbstständig fürs Heim seien, differenzierte Maier. Das Aroma der kochenden Gemüsesuppe in der Nase, fanden sich die Politgäste aus Stuttgart schnell in dieser Realität angekommen. Mittendrin und hautnah erlebten sie das Alltagsleben der WG. Da ist der rüstige Senior, der sagt: „Ich bin sehr froh, dass ich hier sein kann, ich habe niemanden mehr. Kleine Botengänge oder Aufgaben im Haushalt mache ich gerne für unsere Gemeinschaft“. Und da ist die ältere Dame, die nach einem Schlaganfall in ein Pflegeheim kam, dort aber nicht glücklich war, weil sie vieles noch selbst erledigen kann, aber eben doch nicht mehr alles. Stolz erzählte sie vom Plätzchen backen mit ihren Zimmernachbarinnen. Für Manne Lucha, Vorsitzender des Arbeitskreis Soziales der Fraktion Grüne im Landtag, war sofort klar, „man spürt den guten Spirit hier im Haus“.
Seine Landtagskollegin, Bärbl Mielich, Vorsitzende des Sozialausschusses und Gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Grüne, sagte: „Mit dem neuen Gesetz wollen wir ein Ermutigungsgesetz auf den Weg bringen: Menschen, die in kleinen Wohngruppen, zum Beispiel in ihren Dörfern leben wollen, sollen unterstützt werden. Das Gesetz regelt entsprechend auch die Notwendigkeit der Aufsicht flexibel“.

Von links: Manne Lucha, MdL, Vorsitzender des Arbeitskreis Soziales der Fraktion Grüne im Landtag von Baden-Württemberg, Leonie Dirks, Parlamentarische Beraterin für Gesundheits-, Sozial- und Arbeitsmarktpolitik, Bärbl Mielich, MdL, Vorsitzende des Sozialausschusses und Gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Grüne im Landtag von Baden-Württemberg, Matthias Fenger, Geschäftsführer Caritasverband im Tauberkreis e.V., Beate Maier, Koordinatorin Senioren-WG, Caritasverband im Tauberkreis e.V., Hilde Derr, Mieterin WG Lauda-Königshofen
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