Bärbl Mielich, die Vorsitzende des Sozialausschusses im baden-württembergischen Landtag, besuchte am 16. November gemeinsam mit Thomas Poreski, dem auf ihre Einladung nach Südbaden gereisten, sozialpolitischen Sprecher der Landtagsfraktion der Grünen, das integrative „Café Mitnander“, das die Bürgergemeinschaft Eichstetten im Adlerhof betreibt. Im Gespräch mit Betriebsleiterin Ina Wagner, Sabine Lais, 2. Vorsitzende des Bürgervereins Eichstetten, und Florian Seehaus, Mitarbeiter im Café, informierten sich die beiden Abgeordneten über den Betrieb, in dem fünf Menschen mit Handicap beschäftigt sind. Der in der Küche, mit Essenslieferungen und im Service beschäftigte Florian Seehaus zeigte sich sehr zufrieden mit seinem Arbeitsplatz: die Arbeit mache Spaß und sei sehr abwechslungsreich.
Bärbl Mielich erkundigte sich, nach Problemen im Cafébetrieb und wo Unterstützung gefragt sei. Frau Wagner, die neben der Betriebsleitung auch im Café kocht, berichtete über Schwierigkeiten, die integrativen Arbeitsplätze zu besetzen. Viele Eltern von behinderten Kindern schreckten davor zurück, ihre Kinder aus der Sicherheit der Arbeitsplätze in Behindertenwerkstätten zu entlassen, da hierdurch Rentenansprüche verfielen, erklärte Wagner. MdL Thomas Poreski, Sprecher für Behinderte Menschen/Inklusion der GRÜNEN im baden-württembergischen Landtag, hob hervor, wie wichtig es sei, die mangelnde Durchlässigkeit zwischen Arbeit in integrativen und nicht-integrativen Betrieben zu fördern. Es müssten Lösungen gefunden werden, die Rentenansprüche behinderter Menschen auch bei Tätigkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt erhalten, so der Abgeordnete. Das würde die Durchlässigkeit zwischen erstem Arbeitsmarkt und Behindertenwerkstätten für die Beschäftigten verbessern, stimmte Bärbl Mielich zu. Die Trennung dieser beiden Bereiche sei ein zentrales Problem bei der Beschäftigung von Menschen mit Handicap, betonte die gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Fraktion im Landtag.
Inzwischen sind alle integrativen Arbeitsplätze im Café Mitnander erfolgreich besetzt. Wagner und Lais sind von ihrem Konzept überzeugt, das immer wieder Besucher aus anderen Gemeinden anlockt. Sie wünschen sich für die Zukunft, dass die Begegnung mit behinderten Menschen noch alltäglicher und dadurch für alle selbstverständlicher wird.
Sabine Lais bedankte sich bei Bärbl Mielich für deren Einsatz für das Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz (WTPG), das dem Bürgergemeinschaft vieles erleichtert habe und kündigte an, dass bereits im nächsten Jahr ein neues Projekt geplant ist: im Adlergarten entstehen neben der vorhandenen Wohngruppe für Demenzkranke und dem betreuten Wohnen nun auch noch Tagespflegeplätze.
Der Adlergarten und der Bürgerverein Eichstetten seien modellhaft und könnten vielen Kommunen Vorbild sein, so Mielich und Poseky zum Abschied. Man werde die weitere Entwicklung des Adlergartens mit großem Interesse verfolgen.
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